Kuno Gerber

Meine Eltern waren einfache Leute. Der Vater Kraftfahrer, die Mutter Hausfrau, und ein sieben Jahre jüngerer Bruder. Nach dem Volksschulabschluss absolvierte ich eine kaufmännische Lehre in einer Eisengießerei. Anschließend die Pflichtzeit bei der Bundeswehr. Nach der Rückkehr ins Berufsleben ging es vier Mal in der Woche abends zur VWA (Volkswirtschaftsakademie) Bochum. Sechs Semester plus Repetitorium. Auch mit dem Titel eines graduierten Betriebswirts war alles nicht so prickelnd. Als ich, völlig mittellos, meinen Eltern verkündete, mich zum 3. November 1975 selbstständig zu machen, war das Theater groß in der Familie. Für KGW (K = Kuno, G = Gerber, W = Witten) war ich Alleinkämpfer, weit entfernt von der Vier-Tage-Woche.

Der Erfolg stellte sich ein und die Zahl der Mitarbeiter wuchs ständig. Auf Intervention des Herrn Seehofer (Vorstand Sparkasse Kulmbach und Bruder des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten) übernahm ich eka Edelstahlkamine, die wir mit Edelstahl belieferten (wurde kürzlich an einen französischen Konzern verkauft). In dem Bürohaus in Untersteinach (Frankenland) haben wir bis heute eine Niederlassung. Den Hauptsitz, mit Büro und Lagerhalle, errichteten wir 1980 in Witten. Von hier liefern wir rost- und säurebeständige Bleche und Coils an Hersteller unterschiedlicher Branchen. Ende Dezember 2010 übergab ich die Geschäftsführung an Kai Bützler, der gut 15 Jahre im Unternehmen tätig ist.

Nach wie vor bin ich im Unternehmen als Berater tätig. Mit Blick auf die sich veränderte Fertigungssituation in Europa beschäftigen wir uns mit der Beschaffung von Edelstahl Rostfrei weltweit. Mit unseren guten Kontakten sichern wir uns ein globales Netzwerk. Deshalb sehen wir gute Chancen, die Aufgaben zu meistern, die künftig auf uns zukommen. Wir blicken mit Zuversicht nach vorne, getreu dem Motto: „Stainless not brainless“.